Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

INTERNATIONALER TAG DES EHRENAMTS

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Am 5. Dezember wird seit 1986 weltweit der Tag des Ehrenamts begangen. Gewürdigt werden damit das ehrenamtliche Engagement, der Gemeinschaftssinn und die Solidarität von Freiwilligen.

In Österreich engagierte sich im Jahr 2022 mit 49,6 Prozent fast die Hälfte der Bevölkerung unentgeltlich, davon 3.663 Menschen in der spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung.

Die Hospizbewegung wurde Ende der 1970er Jahre von Cicely Saunders ins Leben gerufen, bis heute bilden Ehrenamtliche eine wichtige Säule in der Versorgung. Sie werden ausgebildet und begleiten in Hospizteams schwer kranke und sterbende Menschen und ihre An- und Zugehörigen, wo immer diese sich befinden: zu Hause, im Krankenhaus, auf der Palliativstation, im Pflegeheim… Frei nach dem Grundgedanken ”Low tech and high touch” bringen sie in die Betreuung ein, was darin oft fehlt: Zeit, Gesellschaft, Zuwendung, Geduld, Humor, Alltag und Normalität.  Für die von den ehrenamtlichen Hospizteams betreuten Menschen und ihre An- und Zugehörigen bedeutet das, dass es Menschen gibt, die sich jenseits von medizinischen oder pflegerischen Bedürfnissen um sie kümmern, sie besuchen, mit ihnen Dinge tun, die ihnen Freude machen, ihnen Gesellschaft leisten, ihnen zuhören, mit ihnen sprechen, ihnen das Gefühl geben, über alles reden zu können, ihre Bedürfnisse akzeptieren und die als Außenstehende einen Freiraum bieten, den es mit Angehörigen vielleicht nicht gibt. Das alles vermittelt ein Gefühl der Selbstbestimmtheit und einen Schutz der eigenen Würde. Für Angehörige bieten Ehrenamtliche Rückhalt, Trost, Beratung und Entlastung im Alltag wie in Krisensituationen. In der Begleitung von schwerkranken Kindern, ihren Geschwistern und Familien leisten Ehrenamtliche als zusätzliche Bezugspersonen oft über viele Jahre wichtige Unterstützung.

Die Arbeit der Ehrenamtlichen ist für die Qualität der Hospiz- und Palliativversorgung essenziell, 2021 wurden über 10.000 Patient:innen von ehrenamtlichen Hospizteams betreut.

Wir danken allen Ehrenamtlichen sehr herzlich für Ihren Einsatz und laden Interessierte ein, sich zu engagieren!

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Befähigung zur Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung
Ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen in Österreich werden nach einem österreichweit anerkannten Curriculum des Dachverbandes Hospiz Österreich ausgebildet. Es umfasst mindestens 80 Unterrichtseinheiten und 40 Stunden Praktikum. In erster Linie geht es um die Vermittlung von Haltung, da das wichtigste Instrument in der Begleitung von Schwerkranken und deren Angehörigen der/die Begleiter:in selbst ist. Der Befähigungskurs ist Voraussetzung für alle, die in der Begleitung von Menschen arbeiten wollen.

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Aufbaukurs zur Hospizbegleitung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen können sich über einen Aufbaukurs (im Ausmaß von 40 Unterrichtseinheiten und 40 Stunden Praktikum) zu Kinder-Hospizbegleiter:innen qualifizieren.

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