Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Eine Ära geht zu Ende. Die Wirkung bleibt.

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Nach 25 Jahren Geschäftsführung HOSPIZ ÖSTERREICH geht Leena Pelttari in Pension

Leena Pelttari ist Austro-Finnin, Mutter, Tochter, begeisterte Seglerin, eine Pionierin der österreichischen Hospiz- und Palliativlandschaft, sie hat eng mit Sr. Hildegard Teuschl und Waltraud Klasnic zusammengearbeitet und über viele Jahre die Geschäfte und Geschicke von HOSPIZ ÖSTERREICH, dem Dachverband der österreichischen Hospiz- und Palliativeinrichtungen, geleitet. Mit 25 Jahren Erfahrung gilt sie wohl als eine der weltweit längst tätigen Geschäftsführerin im Hospiz- und Palliative Care Bereich. Im Jänner 2023 übergab sie die Geschäftsführung an Sonja Thalinger und geht nun in Pension.

Bei Tee und einem finnischen Likör (der Dachverband verfügt für besonders emotionale Momente über ein Geheimfach…) reflektierte sie über die vergangenen 25 Jahre und dachte laut über die Zukunft nach. Rainer Simader durfte dieses Gespräch begleiten.

Rainer Simader (RS): Liebe Leena, hat Dich Hospiz und Palliative Care gefunden, oder Du sie? Wie waren Deine Anfänge?

Leena Pelttari (LP): Das hat mit der schwierigen Geburt meiner Tochter zu tun und meinem Gebet, dass ich ein lebendes und gesundes Kind auf die Welt bringen wollte. Drei Jahre später habe ich als junge Mutter meine Tätigkeit als Leitungsassistentin der neu gegründeten Kardinal König Akademie aufgenommen. Die Leitung dieser Akademie hatte die Hospizpionierin Sr. Hildegard Teuschl. Am gleichen Tag hat meine dreijährige Tochter Hanna im Kindergarten in Pfaffstätten in Niederösterreich und mein sechsjährigen Sohn Mikko in der Volksschule begonnen. Nach einigen Monaten hat mir Hildegard Teuschl als Vorsitzende des Dachverbandes Hospiz Österreich die Stelle der geringfügig angestellten Geschäftsführerin angeboten.

RS: Und aus dem ist wohl eine Lebensaufgabe geworden.

LP: Ja, aus dem ist eine Lebensaufgabe geworden, wo ich eine schöne und erfüllende Tätigkeit für schwer kranke und sterbende Menschen sowie für ihre An- und Zugehörigen ausüben durfte und vieles gemeinsam mit anderen Hospizbewegten bewirken konnte. Ich hatte die Vision von einem starken und lebendigen Dachverband und ein tiefes Bedürfnis gesellschaftlich wirksam zu sein und Neues zu entwickeln. Ich habe mit Herz und Seele für die Hospiz- und Palliativbewegung gekämpft.

RS: Kannst Du Dich an Deine erste Aufgabe erinnern?

LP: Eine meine ersten Aufgaben war die Organisation des 1. interdisziplinären Palliativlehrganges in Österreich, der unter anderem von Sr. Hildegard Teuschl, Andreas Heller, Christian Metz und Peter Fässler-Weibel geleitet wurde. Viele der Teilnehmer:innen haben in den darauffolgenden Jahren umfangreiche Hospiz- und Palliative Care-Aufbauarbeit sowohl im Bereich Bildung als auch in den Organisationsstrukturen in ihren Bundesländern geleistet. Die Zeugnisse wurden in einem Festakt übrigens von Kardinal Franz König selbst überreicht.

RS: Diese interdisziplinären Palliativlehrgänge waren rasch die Basis für weitere Entwicklungen im Bildungsbereich.

LP: Ja, danach wurden in mehreren Bundesländern multiprofessionelle Palliativlehrgänge, die heute als Interprofessionelle Palliativbasislehrgänge bzw. Level I des Universitätslehrgangs Palliative Care bekannt sind, organisiert. Über 5.000 Absolvent:innen gibt es mittlerweile.

RS: Das Besondere an diesem Universitätslehrgang ist wohl, dass multiprofessionelles und monoprofessionelles Lernen Hand in Hand geht.

LP: Ärzt:innen hatten mehrfach ihr Bedürfnis für mehr Fachwissen in palliativmedizinischen Fragestellungen angekündigt und so haben Sr. Hildegard Teuschl und ich gemeinsam mit Dr. Johannes Meran den ersten fachspezifischen Lehrgang für Palliativmedizin organisiert. Danach folgten die Lehrgänge für Palliativpflege gemeinsam mit Angelika Feichtner und der Psychosozial-Spirituelle Lehrgang. Etwas später wurde auch der pädiatrische Lehrgang in Mödling entwickelt und heute rundet sogar eine fünfte Vertiefungsstufe im Level II das Angebot ab, nämlich jenes für medizinisch-therapeutische Berufe. Insgesamt gibt es heute auf diesem Level über 1.000 Studienabschlüsse.

RS: Welch großartige Entwicklung für fachspezifische Weiterbildungsmöglichkeiten! Und wie kam es dann zur akademischen Weiterbildung, also dem Master of Science?

LP: Sr. Hildegard Teuschl hat gemeinsam mit dem damaligen Direktor von St. Virgil Salzburg, Peter Braun, die frisch gegründeten Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg als Kooperationspartner für einen Universitätslehrgang Palliative Care gewinnen können. Michael Nake als Kanzler der PMU ist ins Leitungsteam eingestiegen und Irmgard Nake hat die Agenden der Lehrgangsbegleitung übernommen. Christof Eisl hat ein erstes Curriculum für das Masterlevel entwickelt, bevor die Akkreditierung des Gesamtlehrganges erreicht werden konnte.

RS: Heute sind es knapp 240 Master of Science, die das Studium abgeschlossen haben. Zudem wurde der Universitätslehrgang mit dem Leadership Award der EAPC und EUPCA ausgezeichnet.

LP: Ja! Die Verleihung im Rahmen des Weltkongresses in Madrid war einer der Höhepunkte meiner Hospiz- und Palliativkarriere. Da können wir alle sehr stolz darauf sein und es ist eine europaweit einzigartige Leistung. Alle Absolventen und Absolventinnen haben viel für die österreichische und auch internationale Entwicklung der Hospiz- und Palliativlandschaft bewirkt.

RS: In den letzten Jahren warst Du neben Deiner Geschäftsführerinnenrolle auch in den Leitungsstrukturen des Universitätslehrgangs fest verankert.

LP: Ja, denn leider ist Sr. Hildegard nach 10 gemeinsamen intensiven Aufbaujahren erkrankt und ich bin Mitglied des Leitungsteams des ULG Palliative Care geworden. Viele Jahre war ich Vorsitzende des Leitungsteams und während des Generationenwechsels habe ich den Übergang in die neuen Leitungsstrukturen gemeinsam mit der neuen Studiengangsleiterin Doris Schlömmer begleitet. Es freut mich sehr, dass vor kurzem nach vielen Jahren Bemühungen die Gründung eines eigenen Instituts für Palliative Care mit Prof. Stefan Lorenzl und Prof.in Piret Paal an der PMU gelungen ist.

RS: Du hast erzählt, wie nah ihr, Sr. Hildegard und Du, Euch gestanden seid. 2009 kam dann eine sehr prägende Zäsur in dieser Beziehung und gleichzeitig begann eine neue Ära.

LP: Im Februar 2009 ist Sr. Hildegard Teuschl gestorben und ich denke mit großer Dankbarkeit daran zurück, dass ich sie bis zuletzt begleiten durfte.

Mit Waltraud Klasnic als neuer Präsidentin hat eine intensive politische Arbeit für Hospiz und Palliative Care begonnen. Viele Jahre lang war unser Ziel, und ist es auch noch immer: „Hospiz und Palliative Care soll für alle in Österreich lebenden Menschen erreichbar, leistbar, zugänglich und in guter Qualität verfügbar sein“. Um dieses Ziel zu erreichen, war uns klar, dass eine öffentliche Regelfinanzierung für unseren Bereich dringend notwendig ist.

RS: Der Beschluss dieser Finanzierung im Jahr 2022 muss wohl viel Freude ausgelöst haben.

LP: Am 24. Februar 2022 wurde das Hospiz- und Palliativfondsgesetz im Parlament beschlossen. Mit diesem Gesetz schließt sich eine lange Ära von sehr viel Überzeugungsarbeit, sowie unzähligen Besprechungen mit mehreren Ministerien, Mitgliedern des Parlaments, der Gesundheit Österreich GmbH, der Sozialversicherung und den Ländern in verschiedenen Konstellationen und Gremien. Für mich war es eine große Ehre als Vertreterin von HOSPIZ ÖSTERREICH gemeinsam mit Waltraud Klasnic den offiziellen Dank mit dem Applaus des gesamten österreichischen Parlaments entgegenzunehmen. Ein schöner Moment an einem sehr traurigen Tag, an dem sich die Welt mit dem russischen Angriff auf die Ukraine verändert hat. Es war ein merkwürdiger Tag mit sehr gemischten Gefühlen von Trauer, Wut, Fassungslosigkeit verbunden mit Freude für eine abgeschlossene wichtige Arbeit für schwer kranke und sterbende Menschen in Österreich.

RS: Ein in der Tat sehr denkwürdigen Tag, der gerade, was die weitere Entwicklung der Hospiz- und Palliativversorgung betrifft, entscheidende Impulse gesetzt hat.

LP: Mit dem Gesetz wurde ebenfalls beschlossen, dass die Qualitätskriterien für Hospiz- und Palliativeirichtungen neu definiert werden müssen. Das betrifft die personelle und räumliche Ausstattung bis hin zur Qualifikation der Mitarbeitenden. Hier war HOSPIZ ÖSTERREICH mit der Expertise zahlreicher Mitarbeiter:innen vertreten. Nun warten wir noch sehnlich auf die Veröffentlichung der Ergebnisse. In Summe ist es ein großer Schritt gewesen, der die Hospiz- und Palliativlandschaft für die nächsten Jahrzehnte maßgeblich prägen wird.

RS: Allerdings kann sich die Entwicklung der vergangenen Jahre und Jahrzehnte in Österreich auch im internationalen Vergleich sehen lassen, wenn man einen Blick in den Atlas der EAPC wirft.

LP: In der Tat ist das eine schöne Entwicklung, die man hier sieht. Laut EAPC-Atlas gilt Österreich mit den jetzigen Hospiz- und Palliative Care-Strukturen als eines der am weitesten entwickelten Länder Europas. Ich freue mich sehr über diese schöne Entwicklung, die wir durch unsere einzigartige Datenerhebung genau verfolgen können. Mir war es immer wichtig, dass die wertvolle Arbeit und die umfangreichen Leistungen der Hospiz- und Palliativeinrichtungen in genauen Zahlen sichtbar werden. Wir haben unser Know-How bezüglich der Datenerhebung im Rahmen des Abstimmungsprozesses mit dem Bund, Ländern und Sozialversicherung im Laufe des Herbstes 2022 an die Gesundheit Österreich GmbH weitergegeben und hoffen, dass die Daten weiterhin in so einer hohen Qualität erhoben werden.

RS: Liest man die Datenberichte, dann werden dort nicht nur die Daten der Hospiz- und Palliativeinrichtungen für Erwachsene, sondern auch die für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene veröffentlicht. Erfolgte die Entwicklung der pädiatrischen Angebote parallel zu der für Erwachsene?

LP: Nachdem das Fundament der spezialisierten Versorgung für Erwachsene gebaut war, erfolgte der Aufbau der pädiatrischen Angebote. Und das war eine wahre Herzensangelegenheit für mich. Martina Kronberger-Vollnhofer, Ulrike Pribil und Renate Hlauschek waren von Anfang an dabei und maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Gemeinsam mit der Gesundheit Österreich GmbH haben wir das System der abgestuften Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt. Mittlerweile haben wir über 30 Angebote in Österreich und einen eigenen Bereich bei HOSPIZ ÖSTERREICH, der von Claudia Nemeth geleitet wird.

Gemeinsam mit sehr engagierten Personen aus der Steuergruppe haben wir zwei Kinderhospizkongresse mit internationaler Prominenz organisiert. Und heuer fand am 1. Juni bereits zum dritten Mal der österreichische Kinderhospiz- und Palliativtag statt.

RS: Das Sterben in Österreich ist, wie in vielen anderen Ländern, in den letzten Jahrzehnten sehr institutionalisiert worden und viele Menschen verbringen ihre letzte Lebenszeit in Einrichtungen der Grundversorgung.  Dort ist die Begleitung sterbender Menschen nicht immer vorrangig im Fokus.

LP: Ja, sie ist ausbaufähig. Es war sehr wichtig, die Idee der Hospiz- und Palliative Care in Österreich bekannt zu machen und zu etablieren. Aufzuzeigen, wie es sein kann. Und es hieß dann zu überlegen, wie eine hospizliche Haltung und die palliative Kompetenz auch in verschiedenen Settings, wo die meisten Menschen sterben, gelebt werden kann. Sigrid Beyer hat hier als Bereichsleitung für die Grundversorgung sehr viel erfolgreiche Pionierarbeit geleistet.

RS: Und wo stehen wir da heute?

LP: Hier müssen wir differenzieren. In Alten- und Pflegeheimen hat sich sehr viel getan. Unser Organisationsentwicklungs- und Bildungsprojekt Hospizkultur und Palliative Care in Alten und Pflegeheimen (HPCPH) wurde bereits in über 200 Pflegeinrichtungen umgesetzt und über 13.000 Personen wurden geschult. Das kann sich sehen lassen. Hier ist die Frage der Nachhaltigkeit von großer Bedeutung.

RS: Und wie sieht mit der mobilen Pflege und Betreuung und in Krankenhäusern aus?

LP: Bei den mobilen Diensten gibt es erfolgversprechende Modelle, wie HPC Mobil als Pilotprojekt in Wien und in mehreren Bundesländern das Folgeprojekt Hauskrankenpflege im Zentrum, kurz HiZ genannt. Das ist ein Qualitätsentwicklungsprojekt, wo im Mittelpunkt die Lebensqualität der betreuten Menschen bis zuletzt steht. 25 Träger in vier Bundesländern und 66 Krankenpflegevereine in Vorarlberg setzten das dreijährige Projekt HPC Mobil/HiZ um. Für die Nachhaltigkeit gibt es bereits ein Netzwerk und weitere Bundesländer, z.B. Tirol wollen hier Projekte starten. Als ganz neues Projekt in der Grundversorgung beginnt im Herbst HPC im Krankenhaus, wo einige interne Abteilungen in OÖ und 2 neurologische Abteilungen in der Steiermark Hospiz und Palliative Care integrieren wollen. Maria Eibel wird dieses Pilotprojekt leiten.

Was sowohl im mobilen Bereich als auch im Langzeitpflegebereich in diesem Kontext sehr wichtig war und ist, ist die vorausschauende Planung. Der VSD Vorsorgedialog® von HOSPIZ ÖSTERREICH ist ein sehr wichtiges Instrument, das auch gesetzlich verankert ist. Wir werden in Zukunft viel mehr hochbetagte und sterbende Menschen in allen Settings betreuen, sodass dieses Instrument in der Kombination mit einer hospizlichen Kultur unendlich wichtig ist oder wäre.

RS: ich höre hier ein wenig Resignation raus?

LP: Hier habe ich gemischte Gefühle. Wir haben ein großartiges Modell für die Begleitung von Menschen und ein sehr wirksames Instrument für die Vorsorgeplanung, doch solange die Frage der Finanzierung nicht geklärt ist, kann die Umsetzung nicht ausreichend forciert werden. Wichtig wäre, dass die VSD Vorsorgedialoge® auch in den Tarifverhandlungen aufgenommen werden.

RS: Wenn Du einen Wunsch frei hättest…

LP: Dann den, dass alle in Österreich lebenden Menschen über die Möglichkeiten von Hospiz und Palliative Care wissen und dass wir keine gute Fee mehr dazu bräuchten, sondern das Verständnis aller Beteiligten darüber, dass der Vorsorgedialog® und die Hospizkultur überall zu deutlich mehr Lebensqualität aller vom Sterben betroffener Menschen führen, dass das eine gesellschaftliche Verantwortung ist und letztlich sogar Kosten gespart werden können. Ich bin zuversichtlich, dass das auch noch kommen wird.

RS: Deine Leidenschaft ist spürbar. Wenn Du zurückblickst, gab es noch ähnlich leidenschaftliche Aufgaben?

LP: Ich bin ja in Finnland geboren, lebe seit über 30 Jahren in Österreich und generell reise ich sehr gern. Und deshalb war wohl auch eine meiner spannendsten Aufgaben die Gründung und Leitung der EAPC-Task Force zum Ehrenamt in Europa. Gemeinsam mit meiner schottischen Kollegin Ros Scott habe ich 8 Jahre lang dieses Forum geleitet und wir haben unter anderem die weltweite EAPC Madrid Charter on Volunteering in Hospice and Palliative Care initiiert, formuliert und koordiniert. Mein persönliches Highlight war, dass ich die Präsentation der Charta vor einem weltweiten Publikum auf der Hauptbühne des EAPC-Kongresses in Madrid genießen konnte. Die Leitung und Organisation der internationalen Symposien im Rahmen der Kongresse war immer spannend und belohnend.

Mir war es immer wichtig, dass die Wissenschaft und die Praxis sehr eng zusammenarbeiten und voneinander profitieren und lernen. Das haben wir in der Task Force Steering Group sehr intensiv gelebt. So haben wir zum Beispiel ein White Paper zum Ehrenamt in der Hospiz- und Palliativarbeit als internationales Grundsatzpapier und eine weltweite Covid-Studie veröffentlicht.

In diesem Zusammenhang möchte ich sagen, wie dankbar ich über die langjährige tolle Kooperation mit der Sparkassengruppe: Sparkassenverband, ERSTE Stiftung und ERSTE Bank, bin, die die Arbeit der Ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter:innen sowohl in Österreich als auch auf internationale Ebene sehr kräftig unterstützen. Ohne diese langjährige sehr gute Kooperation wären wir in Österreich noch nicht so weit, wie wir es heute sind.

RS: In Österreich und weltweit hat sich durch Deine Arbeit sehr viel bewegt. Welches Gefühl kommt da auf, wenn Du da zurückblickst?

LP: Dankbarkeit! Ich bin sehr dankbar über die schöne und gleichzeitig herausfordernde Geschäftsführerinnenaufgabe und vor allem, dass ich von sehr vielen großartigen Menschen lernen und mit ihnen zusammenarbeiten durfte.

Vor allem habe ich in der Zusammenarbeit von meinen Chefinnen Sr. Hildegard Teuschl und Waltraud Klasnic sehr viel lernen dürfen. Diese zwei großartigen, starken und weisen Frauen mit viel Weitblick haben mein Leben geprägt. Begegnungen mit unserer neuen Präsidentin Barbara Schwarz haben mir bestätigt, dass auch sie diese wichtige Position mit viel Herz und Engagement ausüben wird.

Ich möchte mich bei unserem Vorstand für das Vertrauen und für die konstruktive und freudige Zusammenarbeit im Laufe der vielen gemeinsamen Jahre herzlich bedanken.

Meinem sehr erfahrenen und kompetenten Dreamteam: Sigrid Beyer, Maria Eibel, Claudia Nemeth, Catrin Neumüller als Nachfolgerin von Anna Pissarek, Rainer Simader, Natascha Slezak, Sonja Thalinger, Sabine Tiefnig und Peter Zottele danke ich von Herzen für die jahrelange solide und sonnige Arbeit für schwer kranke und sterbende Menschen in Österreich und für die vielen gemeinsamen Erfolge! Wir wurden auch von unseren wunderbaren ehrenamtlichen Kolleg:innen toll unterstützt, vieles wäre ohne sie gar nicht möglich gewesen – herzlichen Dank dafür!

Ich freue mich, dass Sonja Thalinger meine Nachfolgerin geworden ist. Sie ist seit vielen Jahren in der Hospiz- und Palliativlandschaft mit unterschiedlichen leitenden Aufgaben betraut, langjähriges Vorstandsmitglied und seit zwei Jahren stellvertretende Geschäftsführerin von Hospiz Österreich. Ich wünsche ihr und dem gesamten Dachverband viel Glück, Erfolg und Freude an der verantwortungsvollen Aufgabe, sowie Ruhe, viel Mut und Zuversicht in diesen bewegten Zeiten!

RS: Nach so viel Arbeit und Leidenschaft für den Beruf – was kommt in Zukunft?

LP: Ich bin dankbar, dass ich mich noch intensiver als bis jetzt die Pflege und Begleitung meines 89-jährigen Vaters mit fortgeschrittener Demenzerkrankung und meiner 85-jährigen Mutter in Finnland übernehmen darf. Meine in der Zwischenzeit erwachsen gewordenen Kinder Hanna und Mikko haben ihre akademischen Ausbildungen abgeschlossen und sind gut in der österreichischen Berufswelt verankert. Sie werden ihr Leben in Österreich gemeinsam mit ihren Partnern genießen. Ich werde weiterhin immer wieder zwischen Finnland und Österreich mit meinem finnischen Mann Timo pendeln. Wir werden auch viel Segeln und hoffentlich auch einige Boote verkaufen. Zusätzlich möchte ich mich für Nachhaltigkeit engagieren und Salsa und Spanisch lernen.

Und ganz kann ich die Hospiz- und Palliative Care nicht sein lassen und arbeite im Steuerungsgremium eines finnlandweiten Projekts zum Ehrenamt und bringe dort die gute Entwicklung in Österreich immer wieder als Vorbild ein.

Ich freue mich weiterhin auf Begegnungen hier in Österreich auch in der Zukunft!

RS: Liebe Leena, vielen Dank für das Gespräch und ich denke, dass ich für viele Menschen hier in Österreich und darüber hinaus sagen kann: Danke für Deine Leidenschaft für unser Thema und Dein Wirken!

 

Loslassen

Auf der Grenze zu leben, schenkt uns Einsichten,
die wir auf keine andere Weise gewinnen können.
Mit einem Fuß stehen wir im Bekannten,
mit dem anderen auf Neuland.
Das Alte sehen wir schon mit dem Blick für das Neue.
Und das Neue können wir wagen,
weil wir noch die Sicherheit des Alten in uns tragen.
Auf der Grenze verlassen wir das Eine
und begeben uns in das Andere.
Auf der Grenze lassen wir los und umarmen das Neue:
In dieser Doppelbewegung liegt Wachstum.

(Ulrich Schaffer)

 

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